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Einstimmig verabschiedete der Kreistag Wolfenbüttel auf seiner jüngsten Sitzung einen Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur biologischen Vielfalt (Biodiversität). „Das Engagement der Gesellschaft zu dem Thema Insektenschutz muss gefördert werden, wobei nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch verschiedenste Akteure beteiligt werden müssen. Der Landkreis ist zwar auf einem guten Weg, jedoch müssen die Informationen noch gezielter an die Bürgerinnen und Bürger gebracht werden“, erklärte die Stellvertretende Landrätin Christiane Wagner-Judith.
Im Kreistagsbeschluss heißt es unter anderem: „Der Landkreis Wolfenbüttel stellt die Grünflächen aller dafür geeigneten landkreiseigenen Liegenschaften auf eine die Biodiversität fördernde Bepflanzung mit der entsprechenden Pflege um. Geeignete Rasenflächen werden durch Aussaat heimischer Blütenpflanzen in Wildkräuterwiesen umgewandelt. Geeignete Randbereiche und Gehölzinseln werden mit heimischen und insektenfreundlichen Stauden und Gehölzen bepflanzt. Die Flächen werden erst nach dem Aussamen der Blütenpflanzen und wenn die Einlagerung der entsprechenden Nährstoffe erfolgt ist gemäht, hierdurch soll die ausdauernde Vermehrung gewährleistet werden. Es wird ein Arbeitskreis „Biodiversität“ gebildet, dem Vertreter des Kreistages, der Unteren Naturschutzbehörde, des Landschaftspflegeverbandes, von Naturschutzorganisationen, lmkerverbänden etc. angehören, der jährlich berichtet.“
Von den bisher in den Roten Listen bewerteten lnsektenarten gelten 42 % als bestandsgefährdet, extrem selten oder ausgestorben. Vom Rückgang betroffen sind tagaktive und nachtaktive lnsekten aller Gruppen: Käfer, Fluginsekten und wasserlebende lnsekten. Die Anzahl der lnsekten ist dabei ebenfalls stark zurückgegangen, in 25 Jahren um über 75 %. Dieser Verlust hat weitreichende Folgen und bedroht die Artenvielfalt der Biosphäre, da diverse Tiere wie Vögel und Fledermäuse auf lnsekten als Nahrungsquelle angewiesen sind. lnsbesondere Wildinsekten spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle, da ihre Bestäuberleistung nicht durch Honigbienen ersetzt werden kann. Auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sieht Handlungsbedarf: ,,Beim lnsektensterben handelt sich nicht um ein lokales oder regionales Phänomen, sondern um eine bundesweite und klar belegbare Entwicklung."
Hilmar Nagel, Mitglied im Umweltausschuss, erläuterte zum Antrag der GRÜNEN: „ Die beantragte Maßnahme soll dazu beitragen, unsere Lebensgrundlage zu erhalten, langfristig den Pflegeaufwand zu verringern und gleichzeitig Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen motivieren, Grünanlagen nach ökologischen Gesichtspunkten anzulegen.“
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