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Lena Krause, Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Wolfenbüttel und Natalie Weidner, Leiterin des AWO Migrationsprojekts Salawo, begrüßten am Mittwochabend gemeinsam die Besucherinnen zum letzten Filmabend in der Reihe „DER GRÜNE FILM“ in diesem Jahr. Der Film nimmt noch einmal das Thema Flucht und Asyl in den Blick „The Old Oak“ von dem Altmeister des britischen Sozialdramas Ken Loach erzählt mit einfachen filmischen Mitteln, einer nahezu altmodischen Direktheit der Bilder und Klarheit der Botschaft von gesellschaftlichen Missständen. Nirgendwo wurde so überwiegend für den Brexit gestimmt wie in den Orten im Norden Englands, die unter den Minen- und Industrieschließungen der letzten Jahrzehnte am meisten gelitten haben. Und es ist absolut kein Geheimnis, dass viele der abgegebenen Stimmen noch mehr gegen die Einwanderung als gegen die EU gerichtet waren. In Deutschland gilt ähnliches für die deindustrialisierten Gebiete der ehemaligen DDR. In vielen Filmen rund um die Flüchtlingsproblematik werden die Stammtische solcher Regionen deshalb oft als etwas Monströses gezeigt. Auch Ken Loach beschönigt nichts, aber er hat sich über Dekaden hinweg für diese, vom System oft abgehängten Menschen eingesetzt, und so wagt er, ohne in seiner klaren antirassistischen Haltung auch nur einen einzigen Schritt zurückzuweichen, einen Blick hinter die Wut: Wenn die Jungen der Stadt, die oft den ganzen Tag lang nichts richtiges zu Essen bekommen, traurig zusehen, wie ein syrisches Mädchen ein gebrauchtes Fahrrad gespendet bekommt, dann ist der Reflex, ihnen zu erklären, dass sie nicht eifersüchtig sein sollen, denn die aus dem kriegsgebeutelten Syrien geflüchteten Menschen hätten es ja noch viel schwerer als sie. Das stimmt ja auch und trotzdem stellt Ken Loach stattdessen die Frage, warum die Jungs in einem der reichsten Länder der Welt nicht auch ein Fahrrad und ausreichend Essen bekommen sollten? So wird er Mahner und Chronist zugleich. Seine Figuren geraten nicht in ein Dilemma, sondern in existenzielle Not, die mit Menschenverstand und Herz zu bewältigen ist. Mit seinen 86 Jahren beschwört der Regisseur noch ein letztes Mal die Solidarität „seiner“ Arbeiterklasse herauf, für die er seit Jahrzehnten immer wieder mit seinen Filmen in die Bresche gesprungen ist. Subtilität sucht man in „The Old Oak“ sicher vergebens, aber direkt zu Herzen geht dieser Aufschrei nach Menschlichkeit dennoch. Das Publikum im gut besetzten Kinosaal jedenfalls war sichtlich ergriffen. „So vielfältig wie bei diesem Film war das Publikum bislang nie“, erzählt Petra Sarstedt-Hülsmann. „Ken Loach hat all die unterschiedlichen Generationen und Kulturen, die an diesem Abend im Kino beieinander waren mitgenommen. Es ist dabei eine ganz erstaunliche Nähe entstanden. Ich habe niemanden gesehen, den der Film nicht ergriffen hat. Das war ein ganz wirklich besonderer Abend. Ich bin froh und stolz, dass wir den Film gemeinsam mit dem Salawo in Wolfenbüttel gezeigt haben zeigen konnten“, sagt Petra Sarstedt-Hülsmann, Mitglied der Film AG von B90/Die Grünen.
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