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Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte zu einer Veranstaltung mit dem Bildungsforscher und Experten für Förderpädagogik, Prof. Dr. Rolf Werning, von der Leibniz Universität Hannover, eingeladen. Nach dem Beschluss der niedersächsischen Landesregierung werden zum kommenden Schuljahr, an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen, keine Schülerinnen und Schüler mehr aufgenommen. Dies betrifft auch die Schule am Teichgarten in Wolfenbüttel.
Prof. Werning schlug in seinem Vortrag einen historischen Bogen vom Umgang mit Förderkindern in Deutschland, blickte auf Entwicklungen im Ausland und machte deutlich, welche Voraussetzungen für gelingenden inklusiven Unterricht gegeben sein müssten. Dabei bezog er immer wieder Fakten aus wissenschaftlichen nationalen und internationalen Studien mit ein.
Bereits 1974 sorgte der Pädagoge Jakob Muth dafür, dass sich der Deutsche Bildungsrat für eine gemeinsame Beschulung (damals als Integration bezeichnet) von behinderten und nicht behinderten Kindern aussprach. „Seit gut 50 Jahren ist das Thema bekannt, das in vielen anderen Ländern politisch bearbeitet wurde, mit guten Erfolgen, während sich Deutschland weiterhin ein teures gegliedertes Schulsystem leistet“, so der Referent. Die Forschungsergebnisse belegen, dass schwächere Schüler in Inklusionsklassen zu besseren Lernergebnissen kommen, als in der Förderschule. Für die leistungsstarken Schüler*innen gibt es dabei keine Nachteile, eher Vorteile.
„Von der Glorifizierung der Förderschule halte ich gar nichts“, so der Referent. Aktuelle Zahlen belegen, dass in Haupt- und Oberschulen inzwischen die meisten Kinder mit Förderbedarf unterrichtet werden. „Das ist keine gute Entwicklung. „Die Mischung ist besonders wichtig!“ so Prof. Werning.
In der anschließenden Diskussion wurden u.a. kleine Klassen gefordert. Hier machte Werning deutlich, dass kleine Klassen nicht automatisch zu besseren Lernergebnissen für Schüler*innen führen. „Entscheidend ist differenzierender Unterricht, der möglichst die Lernniveaus aller Kinder erreicht.“ Dazu werden natürlich auch die entsprechend ausgebildeten Lehrkräfte benötigt. In der Diskussion wurde deutlich, dass es in der niedersächsischen Bildungspolitik an einer klaren Linie für Inklusion fehle. Es gäbe viele positive Beispiele, wie Inklusion gelingen könne, die gelte es stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Während Niedersachsen das ausdifferenzierteste Schulsystem in Deutschland habe, mache Hamburg mit dem Zwei-Säulen-Modell deutlich, wie Schule auch gelingen kann. Sowohl auf dem Gymnasium als auch auf den Stadtteilschulen kann das Abitur erreicht werden, beide Schulformen sind gleichwertig. „So ein Modell wäre auch für Niedersachsen wünschenswert, um Inklusion zum Erfolg zu führen“, so Prof. Werning, dabei betonte er, dass der Ball jetzt im Spielfeld der Politik liege, die die Grundlagen für ein strukturell neues Schulsystem schaffen muss.
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