Wie können wir die Vielfalt auf dem Acker erhalten?

Diskussionsveranstaltung von Bündnis90/Die Grünen im historischen Rittersaal in Lucklum

Im gut gefüllten Rittersaal des Gutshauses Luklum ging es am vergangenen Donnerstag um ein Thema, das spätestens seit den Pressemeldungen zum Artensterben in aller Munde ist; es ging um Biodiversität, d.h um die Vielfalt der Pflanzen und Insekten auf unseren Feldern.  Bündnis 90/Die Grünen hatten dazu Christian Meyer von der Grünen Landtagsfraktion und Ullrich Löhr vom Landvolkverband Braunschweig eingeladen, um mit Landwirten aus der Region, Vertretern von Umweltverbänden, Imkern und interessierten Bürgern darüber zu diskutieren, wie es weitergehen kann auf unseren Äckern. „Die große Resonanz zeigt, dass es auf diesem Gebiet viel Gesprächsbedarf gibt“, so Hilmar Nagel, der die Moderation des Abends übernommen hatte. „Die Landwirte sind sich durchaus ihrer Verantwortung bewusst“, so Angelika Uminski, „allerdings gibt es in der Frage der Umsetzung zum Teil erhebliche Differenzen, vor allem im Bezug auf die Verwendung von Pestiziden“. Bei der Frage, inwieweit die Landwirtschaft auf den Pestizideinsatz verzichten kann, wurde auch in der Runde der anwesenden Landwirte der Dissens deutlich. Als ein Landwirt über seine positiven Erfahrungen mit dem weitgehenden Verzicht von Pestiziden unter Anderem durch Zwischenbepflanzungen berichtete, gab es kritische Anmerkungen. Herr Löhr führte aus, dass ohne Pestizide mit Ertragseinbußen gerechnet werden müsse und damit die Ernährungssicherheit nicht mehr zu gewährleisten sei. Der Biolandbau würde, nach seinem Dafürhalten, immer ein Nischenprodukt bleiben. Für einen konstruktiven Umgang mit dieser, in der konventionellen Landwirtschaft vorherrschenden Auffassung, bedarf es noch einer Reihe weiterer Studien, aber letztlich ist der Erfahrungsaustausch zwischen konventionellen und biologisch arbeitenden Landwirten notwendig um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Während der Veranstaltung betonten Meyer und Löhr ausdrücklich, dass der Artenschwund ein Thema sei, das alle betreffe und hier gemeinsame Anstrengungen notwendig seien, um diese Herausforderung zu bewältigen. Ullrich Löhr verwies allerdings auch auf den erheblichen Flächenverbrauch durch die Versiegelung, d.h. den Bau von Gewerbegebieten, Wohnungen Häuser und Straßen. Der Flächenverbrauch habe dramatische Ausmaße angenommen, pflichtete Christian Meyer bei. Es sei kaum auszuhalten, dass die ertragreichen Böden in unserer Region in erheblichem Maße versiegelt werden, da waren sich Meyer und Löhr einig. Wie erfolgreich die Zusammenarbeit sein kann, machte Christian Meyer noch mal anhand des Blühstreifenprogramms der EU deutlich. Die Fördergelder waren an eine starre Terminierung des Aussaatdatums gebunden, das sich allerdings als wenig praxistauglich erwies. Durch das gemeinsamen Engagement von Grünen, Bauernverband und Imkerverband konnte für Niedersachsen eine veränderte Regelung durchgesetzt werden. Weitere Initiativen sind notwendig, um auch andere EU-Subventionen praxistauglich zu gestalten, da war man sich einig. Das persönliche Gespräch unter den verschiedenen regionalen Akteueren wie Landwirte, Imker, Umweltverbände sei aber darüber hinaus von entscheidender Bedeutung für den Erfolg bestimmter Maßnahmen.

Am Ende der Veranstaltung ergriff Olaf Dalchow vom BUND das Wort um seine Freunde darüber zum Ausdruck zu bringen, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Bauernverband und Umweltverbänden in den vergangenen Jahren stetig verbessert habe. Er hoffe, dass es auch weiterhin in Sinne einer lebenswerte und artenreiche Zukunft eine respektvolle Zusammenarbeit gebe. Veranstaltungen wie diese zeigen, dass ein großen Interesse an Austausch und Zusammenarbeit vorhanden sei.

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