Ausflug nach Morsleben

Kurz hinter der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, der ehemaligen innerdeutschen Grenze, liegt Morsleben. Zusammen mit einer Besuchergruppe aus Wolfenbüttel und Braunschweig besuchte Ulrike Siemens das dortige Atommüllendlager und fuhr auch in den Schacht ein. Sie hatte den direkten Vergleich zu einem der beiden anderen Atommülllager der Region, dem Assebergwerk, das sie erst im September besichtigt hatte.

Neben allen Gemeinsamkeiten fielen vor allem die Unterschiede auf. So sollen in Morsleben, dem einstigen DDR-Endlager, die dort gelagerten Abfälle – zum größten Teil erst nach der Wende eingelagert unter der damaligen Umweltministerin Merkel – im Bergwerk verbleiben. Eine Rückholung ist nicht geplant, sondern die „sichere Verwahrung“ mit den Optionen Rückholbarkeit für 50 und Bergbarkeit für 500 Jahre.

Auch unter Tage sind die Unterschiede gravierend: das Bergwerk macht einen durchaus standfesten und „sicheren“ Eindruck, nirgends hat man den Eindruck, alles könnte gleich zusammenbrechen, wie in der Asse. Beeindruckend ist auch die Schönheit der Salzformationen und der riesigen „Dome“.

Wieder über Tage resümiert Ulrike Siemens: “Der Zustand des Bergwerks ist hier offensichtlich nicht das Problem, wohl aber die Neigung der Menschen, ihren Dreck einfach zu vergraben, als ob es kein Morgen gäbe.“

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