Ghalia El Boustami in Hornburg

Das Wetter meinte es gut mit Ghalia El Boustami, der Grünen Bundestagskandidatin. Ihre Fahrradtour durch den Wahlkreis führte sie nach Hornburg. Hier ließ sie sich von Sven Hagemann, Mitglied im Ortsrat bei einem Rundgang über Wohnungs-Leerstände informieren. In der Stadt wie auch in den umliegenden Dörfern gibt es eine ganze Reihe von Objekten, die schon seit Jahren ungenutzt sind. Dabei handelt es sich um solide Fachwerkhäuser, die aber eben ein gewisses Maß an Sanierung und Modernisierung benötigen. Sven Hagemann erläuterte, dass sich Fachwerkhäuser häufig mit überschaubarem Aufwand in einen guten wohnfähigen Zustand versetzen lassen: „Das ist ein ungenutztes Potential in einer Region, in der zunehmend Wohnungsmangel herrscht“. Doch statt auf eine Entwicklung des Altbestandes zu setzen, wolle die Bundesregierung noch mehr Neubauten in den Ballungszentren: Das grüne Ratsmitglied weist auf Pläne von SPD und CDU hin, Familien in Großstädten mit bis zu 20.000 Euro staatlichen Zuschüssen beim Hausbau zu unterstützen. „Für Familien im ländlichen Raum oder für die Sanierung von Altbaubestand ist aber nichts vorgesehen“, stellte Sven Hagemann fest.

Für Ghalia El Boustami ist das ein Schritt in die falsche Richtung. „Durch die Großstadt-Bauprämie würde sich die Preisspirale immer schneller nach oben drehen.“ Sie forderte, dass es vielmehr staatliche Zuschüsse für die Reaktivierung von Leerständen und die Modernisierung von Altbauten abseits der Zentren geben sollte. Ihr ist es dabei auch besonders wichtig, dass auch Hauseigentümer mit geringem Einkommen in die Lage versetzt werden Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen: „Was helfen steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten z.B. für Denkmal-Besitzer, wenn keine Steuern gezahlt werden?“. Interessiert hörte sich Ghalia El Boustami den Hinweis von Sven Hagemann an, dass nach einer Sanierung häufig die Grundsteuer massiv angehoben wird. Sie erwiderte: „ Es darf nicht sein, dass Hausbesitzer für die Sanierung ihrer Häuser auch noch bestraft werden. Wir brauchen ganz im Gegenteil staatliche Förderung und Beratung, damit in alte Bauten neues Leben kommt!“

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